Exkursion: Leistungsfach Geschichte in Heidelberg

Der Leistungskurs Geschichte, der aus Schülerinnen und Schülern des Hebelgymnasiums, Theodor-Heuss-Gymnasiums und des Reuchlin-Gymnasiums besteht, hat am 06.05.2025 eine Exkursion nach Heidelberg unternommen.

Diese stand im Zeichen der Licht- und Schattenseiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland, denn die traditionsreiche Universitätsstadt ist der Geburtsort von Friedrich Ebert, dem ersten demokratisch gewählten Staatsoberhaupt in der deutschen Geschichte. Er amtierte in der Weimarer Republik (1919 bis 1925). Seine Geburtswohnung kann besichtigt werden, im Nebengebäude befindet sich ein Museum, das nicht nur seinen Lebensweg ausstellt, sondern auch die wesentlichen Etappen der deutschen Geschichte seiner Zeit: Kaiserreich, Erster Weltkrieg, Weimarer Republik. Das Museum haben wir im Rahmen einer Führung kennengelernt. Nach der Mittagspause besuchten wir das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, das einen oftmals wenig beachteten Aspekt der Gewalt- und Vernichtungspolitik der nationalsozialistischen Herrschaft in den Blick nimmt – den Völkermord an der Minderheit der Sinti und Roma. Die Opferzahl geht in die Hunderttausende. Sinti und Roma wurden in den dreißiger Jahren „rassisch“ definiert, ausgegrenzt, rechtlich diskriminiert und schließlich deportiert. Im Lager Auschwitz gab es ein „Zigeunerlager“, in dem katastrophale Zustände herrschten. Besonders bedrückend ist die Vorstellung, dass feindliche Einstellungen und Handlungen der Minderheit gegenüber nach 1945 noch lange nicht beendet waren. Die Schülerinnen und Schüler haben sich in der Ausstellung die Themen arbeitsteilig selbst erarbeitet und im Anschluss dem Rest des Kurses präsentiert – was sehr gut ankam: Auf diese Weise gewann man intensiver einen Zugang zum bislang unbekannten Thema.

Sebastian Barth und Nina Huber